Ausstellung Waiblinger Lieblingscover

Konzeption: Juliane Sonntag, Fotos des Events: Tom Becker

Sozusagen als kleine Schwester der „Cover Art“ – in der Galerie Stihl vom 2.7 bis 16. 10. 22 – organisierte der Förderverein in der Kunstschule eine Begleitausstellung mit Lieblingsplatten Waiblinger BürgerInnen, beziehungsweise von in Waiblingen geborenen oder mit Waiblingen assoziierten Menschen.

Es war ein spannendes Stell-Dich-ein verschiedener Musikstile, bekannter Menschen und vor allem mit vielen schönen Covers.

Ursprünglich war die Dauer der „Lieblingscover“-Ausstellung lediglich auf 3 Wochen angesetzt. Sie wurde aber dann wegen der großen Nachfrage bis 16. Oktober verlängert.

Eröffnet wurde die illustre Schau mit einer Vernissage am Freitag den 15. Juli 2023. Dort wurde zunächst einen Film gezeigt, der eigens für diese Ausstellung zusammen mit dem FilmClub Waiblingen gedreht wurde. Er geht der Frage nach „Wie kommt die Musik – wie kommt die Platte ins Cover?“ .

Dafür haben wir den aktuellen Jazzpreisträger Christoph Neuhaus begleitet, von der Komposition seiner neuen Stücke über die Aufnahme bis ins Presswerk und damit bis zur Platte. Daran anschließend eröffnen wir gemeinsam unsere kleine „Cover Art“ mit einem Gläschen und netten Gesprächen.

Gerne durften auch Mitglieder und Nichtmitglieder sich mit Ihrem Lieblings(Platten)cover an der Ausstellung beteiligen. Unser Ausschreibungstext: „Wenn Sie mitmachen, brauchen wir von Ihnen ein Plattencover (ohne Schallplatte darin), ein Foto, ein paar Daten über Sie und einen (ganz) kurzen Text oder eine kleine Anekdote über Ihre Beziehung zu dem von Ihnen ausgewählten Cover. Also zum Beispiel, ob es Ihre Lieblingsplatte ist und warum. Oder ob es vielleicht Ihre erste Platte überhaupt war, ob die Musik in irgendeinem besonderen Zusammenhang für Sie von Bedeutung ist… oder oder oder Wir wollen Ihr Foto, eine kurze Vita und den kleinen Text jeweils neben Ihrem Cover anbringen“.

Fotonachweis Teaser-Bilder: Plattenspieler, Plattencover, Vinyl-Girl von Pixabay

Bericht der Stuttgarter Nachrichten

von Anja Tröster vom 17.7.2022 – mit freundlicher Genehmigung der STN

Es gibt wahrscheinlich nur wenig Ausstellungen, die schon im voraus auf so viel Begeisterung gestoßen sind wie diese: Die Frage nach der Lieblingsplatte, sagt Hansjörg Thomae, habe durchweg höchst emotionale Reaktionen ausgelöst. Und auch das Interesse bei der Vernissage am Freitagabend war groß. Etwa 60 Zuhörer waren in die Kunstschule gekommen, um sich die Ausstellung samt Filmpremiere anzuschauen.

Als die Pläne für die Schau mit den Werken berühmter Cover-Künstler in der Galerie Stihl reiften, da stand für den Förderverein sofort fest: er würde parallel in einer kleinen Begleitausstellung die Lieblingsplatten von Waiblingern zeigen. Die Mitglieder begannen herumzufragen, und stießen überall auf Begeisterung. Keiner der Angesprochenen sagte ab, auch wenn dem einen oder anderen die Entscheidung zwischen mehreren Lieblingsplatten schwer fiel. Alle stiegen in den Keller oder auf den Dachboden, ins alte Jugendzimmer bei den Eltern. Oder ins eigene Archiv – und gingen dort auf musikalische Entdeckungsreise in der eigenen Vergangenheit.

Und das erstaunlichste dabei ist: Keine einzige Platte wurde im Lauf der Recherche doppelt genannt. In der Hauptschau der Galerie gehe es um die Record Artists, sagt Juliane Sonntag vom Vorstand des Fördervereins. „Bei uns dagegen geht es um die Musik, die im Cover steckt.“ Die zufällige Auswahl habe einige wunderbare Geschichten zutage gefördert, schwärmt sie. Und die Bandbreite der Musikstile ist groß – sie reicht von Heintje bis Alice Cooper, von den Fantastischen Vier bis zu Joan Baez.

Mitgemacht haben nicht nur der frühere Oberbürgermeister Andreas Hesky, der eine der romantischsten Anekdoten der Ausstellung liefert, und sein Nachfolger, der aktuelle Amtsinhaber Sebastian Wolf. Auch die SPD-Politikerin und frühere Landesministerin Katrin Altpeter hat in ihrer Plattensammlung gekramt, genau wie die Opernsängerin Melanie Diener und der Olympiasieger Dieter Baumann, der von 1987 an drei Jahre beim VfL Waiblingen trainierte. Seltene Cover aus den Sammlungen von Saxofonist Peter Bühr und Hans-Jörg Maier vom Jazzclub Armer Konrad in Weinstadt ergänzen die Schau.

Müsste Hansjörg Thomae seine Arbeit an der Ausstellung mit einem Plattentitel zusammenfassen, dann wäre es wohl „Blood, Sweat and Tears“. Er habe einige Schweißtropfen vergossen, denn das letzte Cover traf am Morgen der Eröffnung ein. Spaß gemacht habe ihm das Projekt aber trotzdem, sagte er. Was auch daran liegt, dass Thomae mit seinen Mitstreitern einen kleinen Dokumentarfilm darüber gedreht hat, wie eine Schallplatte entsteht. Dreieinhalb Jahre dauerte es von der Idee bis zur Premiere. Hätte er zu Beginn gewusst, wie viel Arbeit ihn das Projekt kosten würde, gestand er am Freitagabend, dann hätte es wohl keinen Film gegeben.

Müsste Hansjörg Thomae seine Arbeit an der Ausstellung mit einem Plattentitel zusammenfassen, dann wäre es wohl „Blood, Sweat and Tears“. Er habe einige Schweißtropfen vergossen, denn das letzte Cover traf am Morgen der Eröffnung ein. Spaß gemacht habe ihm das Projekt aber trotzdem, sagte er. Was auch daran liegt, dass Thomae mit seinen Mitstreitern einen kleinen Dokumentar-film darüber gedreht hat, wie eine Schallplatte entsteht. Dreieinhalb Jahre dauerte es von der Idee bis zur Premiere. Hätte er zu Beginn gewusst, wie viel Arbeit ihn das Projekt kosten würde, gestand er am Freitagabend, dann hätte es wohl keinen Film gegeben. Was schade gewesen wäre – denn auch wenn die Tonqualität manchmal zu wünschen übrig lässt, ist ein sehenswerter Streifen von 26 Minuten Länge herausgekommen.

Die Filmemacher konnten den Jazzpreisträger Christoph Niehaus für das Projekt gewinnen. So folgt die Kamera dem Gitarristen und seiner Band erst in den Proberaum, dann ins Stuttgarter Tonstudio Rossini – und von dort geht es nach Bayern zur Firma „My45“ in Tiefenbach bei Landshut. Bis zu 800tsd Platten pro Jahr liefert das Schallplatten-presswerk aus, das es erst seit 2006 gibt. Kameramann Leo Hippold vom Filmclub Waiblingen hat festgehalten, wie viele verschiedene Arbeitsschritte notwendig sind. Die 25 Sekunden, in denen aus einem Vinyl-Klotz eine Platte gepresst wird, schließen einen langen Prozess ab, in der auch Silber und Nickel zum Einsatz kommen.