Rückblick: Besuch Oper und Malsaal der Staatstheater Stuttgart
Zum Start in das Kunstjahr 2024 bekamen wir die seltene Gelegenheit, den Malsaal der Staatstheater Stuttgart zu besuchen. Eine Besichtigung der Oper backstage gab es noch dazu…
Fotos: Tom Becker
Leiterin Lisa Fuß erklärt die Abläufe und Kulissenproduktionen im Maalsaal
Besuch des Malsaals der Staatstheater
Malsaal der Staatstheater
Untergebracht in einem Anbau mit einem mächtigen Sheddach ist er im Gegensatz zu dem Altbau der Oper in gutem Zustand. In der Landeshauptstadt Stuttgart haben wir den größten Malsaal Europas an einem Theaterbetrieb überhaupt. Das Zusammenspiel zwischen Oper, Ballet und Schauspiel und den jeweiligen Inszenierungen war von jeher eine ganz besondere Herausforderung an die Entwicklung der Kulissen. Das hat auch die Größe des Saals geprägt: er misst 1500 Quadratmeter, 25 mal 60 Meter. Damit hat der Malsaal Platz für 3 Bühnenprospekte im Maß 12 mal 17 Meter. Dort arbeiten und malen 18 Menschen nach Vorgaben der Bühnenbildner. Verwendet werden vielerlei Materialien: Farben, Holz, Stein, Glas, Stoffe, Papier, Pappe … gemalt werden Porträts, Plakate, Landschaften, Holzstrukturen, Schriften. Hergestellt werden auch dreidimensionale Kulissenobjekte.
Dort konnten wir den gestaltenden Akteuren über die Schulter sehen und mit der Leiterin Lisa Fuß sprechen. Ursprünglich fing Lisa Fuß als Praktikantin an und leitet heute das Malsaal-Team.
Nicht ohne Grund ist die Bühnenmalerei ein besonderer Ausbildungsberuf, der in Stuttgart u.a. mit Wilhelm Plappert – er war Bühnenmaler und Leiter am Hoftheater Stuttgart – eine große Tradition hat.
Auch viele bekannte Künstler – wie beispielsweise Gerhard Richter – sind über diesen Beruf zur Malerei gelangt.
Besuch der Staatsoper und des Bühnenraums
Das Dreispartenhaus
Viele von uns sind regelmäßige Besucher des Staatstheaters, einem der größten Dreispartenhäuser (Oper, Ballet, Schauspiel) der Welt. Das Stuttgarter Ballett zählt seit Beginn der 1960er Jahre zu den weltweit führenden Ballettensembles – mit vielen Preisen und Auszeichnungen.
Rückblick: im Jahr 2023 waren einige Vorstandsmitglieder der Freunde der Galerie Stihl zu einem geführten „Sanierungs“-Rundgang hinter die Kulissen des Opernhauses eingeladen. Alle waren geschockt unter welchen Bedingungen hier in Garderoben, Proberäumen, Werkstätten … gearbeitet werden muss. Zur Sprache kam die mehr als dringliche Sanierung des Littmann Baus. Zu diesem Zeitpunkt entstand auch die Idee eine Führung für die Mitglieder anzubieten – mit dem Schwerpunkt Malsaal.
Erklärung des Theaterbetriebs von der Königsloge
Als Einstieg erhielten wir einen spannenden Vortrag über die Abläufe und Funktion eines Operntheaters, dazu ein grandioser Blick über den gesamten Zuschauerraum. Außerdem konnte man beobachten wie die Bühne von Technikern und Handwerkern für die Abendvorstellung vorbereitet wurde. Es war faszinierend zu erfahren, dass es genau so viele Mitarbeitende gibt wie Sitzplätze im Zuschauerraum (1404 Sitzplätze). Das Besondere am Stuttgarter Mehrspartenhaus ist, dass im Spielplan stets wechselnde Aufführungen vorgesehen sind und die Bühnentechnik entsprechend flexibel ausgestattet sein muss. Dies wird auch ein Bestandteil des Sanierungskonzeptes sein.