Begleitprogramm zur Ausstellung: Ein Fest für die Augen
Rückblick: Präsentation „Kunst Kochen“ von Felicity Souter
Felicity Souter beschrieb am Beispiel von sechs Künstlern, wie Essensvorlieben Leben und Kunstschaffen beeinflussen können. Beim Rundgang durch die aktuelle Ausstellung der Galerie „Ein Fest für die Augen“ fiel ihr auf, wie viele Künstler dort auch in Ihrem Buch vertreten sind. (Fotos wenn nicht anders genannt: Tom Becker)
Titelmotive:
Original: Rirkrit Tiravanija, untitled 2019 (five easy pieces)
© Rirkrit Tiravanija
Courtesy Gallery Side 2, photo by Ringo Cheung
Kochkunst: Crème Caramel mit sanfter Kokosnote, ©Felicity Souter
In mehreren Sequenzen wurde der englischsprachige Vortrag direkt übersetzt von Susan Schuele.
Ich wollte ein Buch schaffen, das dazu beiträgt, die Zugangsschwelle zum Thema Kunst zu senken, indem es Lebensmittel als Medium nutzt. Kunst soll für Neueinsteiger so zugänglich sein wie ein Teller Brownies. Kunst muss nicht immer ernst sein – wie diese Ausstellung beweist, kann sie auch Spaß machen! (Felicity Souter)

Foto: © Patch Harvey Photography

Foto: Prestel Verlag
Die Autorin und ihr Kunst-Kochbuch
„Food-Stylistin und Autorin Felicity Souter stellte ihr Buch in der Kunstschule am Eva Mayr-Stihl Platz vor.
Ein gut besuchter Abend bei den Freunden der Galerie Stihl Waiblingen machte deutlich, „Kochkunst“ oder „Kunst Kochen“ passen hervorragend zusammen und vor allem bestens ins Begleitprogramm der aktuellen Galerieausstellung „Ein Fest für die Augen. Essen in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts“. Als Vortragende aus ihrem Buch „Kunst Kochen“ haben die Galeriefreunde die Engländerin Felicity Souter für das Rahmenprogramm zur Ausstellung am Freitag, 24. Januar gewinnen können. Sie ist eine abstrakte Landschaftskünstlerin, Food-Stylistin, Food-Fotografin, leidenschaftliche Hobbyköchin und Autorin. Felicity Souter schaut auf berufliche Erfahrungen aus dem Kunsthandel und ein Studium der Bildenden Künste an der Universität Newcastle zurück. Sie lebt und arbeitet seit kurzem in Bristol, Wales, nur 60 km von der Waiblinger Partnerstadt Devizes entfernt. Die Autorin berichtete, dass sie an Idee und Verwirklichung des Buches fast 15 Jahre lang gearbeitet hat. Die Auswahl der Bilder und Motive kamen manchmal spontan, oft war es aber harte Arbeit, ein Kunstwerk, Kochrezept und Essensfoto als Motiv mit der Farbigkeit in Einklang zu bringen.
Die Mühe hat sich gelohnt. Das Werk bekam beste Kritiken und hat nicht ohne Grund den Preis für das beste Kochbuch 2024 erhalten. „Mir ist besonders aufgefallen: das Buch verbindet tolle Fotos und Rezepte mit Anekdoten und Information über die Künstlerinnen und Künstler sowie die Küche zu deren Zeit“, erklärt der Vereinsvorsitzende Dr. Hansjörg Thomae. Die Autorin schilderte auch, dass z.B. Monet Wert auf gute Küche legte. Er baute selbst Obst und Gemüse an. Nicht ohne Grund wurden seine „verschneiten Getreideschober“ in ein Backkunstwerk verwandelt, das am Abend als süße Überraschung angeboten wurde: „Wann kann man schon mal in einen Monet beißen“, so ein humorvoller Kommentar einer Besucherin. Auch Olafur Eliasson, bekannt durch seine Skulptur „Ein Pavillon für Waiblingen“ auf dem Galerieplatz, wurde als Essensliebhaber beschrieben. So ist auf dem Dach seines Berliner Ateliers ein Gemüsegarten, der als tägliche Grundlage für die Versorgung seines Teams dient. Jüngst aber ebenso als Basis für Pigmente bzw. „ökologische Wasserfarben“. Der zudem in der Galerieausstellung gewürdigte jüngst verstorbene Künstler Daniel Spoerri, Erfinder der Eat Art, fand am Abend eben falls Beachtung. Hier sah man doch eine interessante, unabgesprochene Überschneidung von Ausstellung und Buch.“
Text zitiert aus dem Staufer-Kurier Nr.5 vom 30.1.2025
Das Kunst-Kochbuch von Felicity Souter
52 Rezepte inspiriert von Kunstwerken
von Mark Rothko bis Frida Kahlo.
240 Seiten, 110 Farbabbildungen,
Pappband, 21,0 x 27,0 cm € 36,00
ISBN 978-3-7913-8878-6
Erscheinungstermin: 20. September 2023
Prestelverlag
Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH

Bridget Riley, Blaze 1, © Bridget Riley 2022. All rights reserved.

Tarte mit gebackener Ananas und Baiserhaube, © Felicity Souter
Ohne Essen können wir nicht leben. Vor allem nicht ohne gekochtes Essen. Wissenschaftler haben festgestellt, dass das Kochen das Hauptmerkmal ist, das den Menschen vom Tier unterscheidet. Das hat es uns ermöglicht, so große Gehirne zu entwickeln und kreativ zu werden. Wenn man also wirklich darüber nachdenkt, hat uns das Kochen zu Künstlern gemacht. (Felicity Souter)

Clara Peeters, Blumenstrauß, ©The Metropolitan Museum of Art, New York

Würzige Entenschenkel mit Pflaumen und Grünkohl,© Felicity Souter
Ein Event mit vielen Facetten

Die Buchhandlung Taube aus Waiblingen war mit einem Büchertisch vertreten (Foto: Kathrin Fechner)

Das signiertes Kunstkoch-Buch ist für die Käufer eine ganz individuelle Erinnerung
Fingerfood – gebacken von der Bäckerei Schöllkopf – wurde serviert

Harald Deuschle vom Depot 7 aus Beinstein kredenzte auserlesene Weine
https://depot7.de/



Insgesamt 3 Führungsgruppen für fast 70 Besucher inklusive der Künstlerin übernahmen Dr. Anja Gerdemann, Emese Éva Tóth und Juliane Sonntag.
(Fotos Führungen: Kathrin Fechner)