Das Landesmuseum war die vierte Station auf unserer diesjährigen Kunstreise
Rückblick: Besuch Landesmuseum Wiesbaden
Das Landesmuseum Wiesbaden ist ein echtes Schmuckstück mitten in der hessischen Landeshauptstadt. Wer hier durch die Türen tritt, begibt sich auf eine Reise durch Kunst, Natur und Geschichte – drei Welten, die in kaum einem anderen Museum so stimmungsvoll miteinander verbunden sind.
Titelmotive:
Gruppe vor Museum: Tom Becker
Blick in den Spiegel von oben: Kiki Zilian
Individuelle Entdeckungstour

Foto: Peter Oppenländer
In den hellen Sälen des Museums spannt sich der Bogen von mittelalterlicher Kunst bis zur Moderne. Besonders hervorzuheben ist die Sammlung des Expressionisten Alexej von Jawlensky, die zu den bedeutendsten weltweit zählt. Auch die naturhistorische Abteilung lädt dazu ein, Fossilien, Mineralien und Tierpräparate zu entdecken – eine faszinierende Zeitreise in die Entwicklung unserer Erde. Darüber hinaus boten wechselnde Präsentationen ein breites Spektrum: „Honiggelb – die Biene in Natur und Kulturgeschichte“, „Plakatfrauen. Frauenplakate“ (mit Werken aus der Blütezeit der deutschen Plakatkunst 1913–1921), Jugendstil aus der Sammlung F. W. Nees (eine der bedeutendsten europäischen Privatsammlungen des Jugendstils und des Symbolismus) und vieles mehr. Angesichts dieser Vielfalt verzichteten wir auf eine Führung und erkundeten das Museum in kleinen Gruppen – jede und jeder nach den eigenen Interessen.

Foto: Tom Becker
Die Architektur
Fotos im Silder: Tom Becker
Das Landesmuseum Wiesbaden ist nicht nur wegen seiner Sammlungen ein Highlight, sondern auch ein architektonisches Erlebnis. Der Hauptbau an der Friedrich-Ebert-Allee wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts im neoklassizistischen Stil errichtet. Mit seiner klar gegliederten Fassade, den großzügigen Treppenhäusern und den hohen Ausstellungssälen vermittelt er den Eindruck von Offenheit und Würde – ein echtes „Tor zur Kultur“ für die Stadt. Besonders spannend ist die moderne Erweiterung: Hier trifft historische Architektur auf zeitgenössische Formen.
Der Spiegel
Fotos im Silder: Tom Becker
Ein markantes Element ist der Spiegel, der im Eingangsbereich installiert ist. Er spielt mit der Wahrnehmung der Besucherinnen und Besucher, indem er die alte Architektur reflektiert und zugleich neue Blickwinkel eröffnet. Dieser architektonische Kunstgriff verbindet Tradition und Moderne auf elegante Weise – und macht schon beim Eintreten deutlich, dass das Museum mehr ist als ein klassischer Ausstellungsort: Es ist ein Raum für Dialog, für Spiegelungen im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. So wird das Gebäude selbst zum Teil der Erfahrung – nicht nur als Hülle für Kunst und Natur, sondern als eigene Bühne für Begegnung, Reflexion und Perspektivwechsel. Von diesem Spiegel waren wir in der Tat alle gefesselt: Mit jedem Schritt zur Seite eröffnete sich ein neuer, überraschender Eindruck
Der Förderverein

Foto: Peter Oppenländer
Das Museum Wiesbaden lebt nicht nur von seinen Ausstellungen, sondern auch vom großen Engagement seiner Förderer. Seit 1994 unterstützen die Freunde des Museums Wiesbaden e. V. das Haus als verlässlicher Partner – ideell und finanziell. Sie tragen dazu bei, bedeutende Kunstwerke zu erwerben, Ausstellungen und Kataloge zu ermöglichen, kulturelle Bildungsangebote zu fördern und die enge Verbindung zwischen Museum und Stadtgesellschaft zu stärken. Auch die langjährige bauliche und konzeptionelle Erneuerung des Museums begleiteten sie tatkräftig. Im Herbst 2020 konnten die Freunde ihr 2000. Mitglied begrüßen. Mit kreativen Formaten laden sie Interessierte ein, Teil des Förderkreises zu werden. Eine junge Initiative sind die „Jungen Freunde“ (17–30 Jahre). Sie bringen frische Ideen ein, vernetzen kulturbegeisterte Menschen und organisieren eigene Veranstaltungen wie Workshops, Atelierrundgänge oder „Drink & Draw“-Events. Gemeinsam setzen sich die Freunde und die Jungen Freunde dafür ein, dass das Museum Wiesbaden ein lebendiger, zugänglicher und vielfältiger Ort bleibt – für Jung und Alt, für Staunen, Inspiration und Begegnung.
Im Foyer des Museums begrüßte uns Klaus H. Niemann, Mitglied des Vorstands der Freunde des Museums. Er empfahl und erläuterte die oben erwähnten Ausstellungshighlights des Museums. „Ich freue mich über den Besuch der Galeriefreunde aus dem Schwabenland. Wie ich gehört habe, haben wir auch einen gemeinsamen Berührungspunkt, nämlich die Skulptur von Angela Glajcar. Hier in der Dauerausstellung und bei Ihnen jüngst im Kirchenraum. Damit haben Sie schon einen wichtigen Besichtigungspunkt in unserem Hause. …
Ansonsten kommen Sie unbedingt wieder, da das Landesmuseum jetzt das 200jährige Jubiläum feiert. Aus diesem Anlass wird es noch weitere interessante Veranstaltungen geben. Ich selbst habe auch die Galerie Stihl Waiblingen auf meinem Reiseplan“.