Tour Bodensee: Seebühne Bregenz
Eine Rückschau. Die fünfte und letzte Station unserer Kunstreise an den Bodensee war die Besichtigung der Seebühne der Bregenzer Festspiele. Zu sehen ist die Kulisse der aktuellen Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber.
In Bregenz erwartete uns dann etwas Besonderes : Wir bekamen eine Führung in der Kulisse der aktuellen Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber, die am 17. Juli Premiere hatte. Für die Bregenzer Festspiele wird alle zwei Jahre eine neue Oper inszeniert. „Der Freischütz“ – inszeniert von Philipp Stölzl – ist jetzt im ersten Jahr, wird also in diesem und im nächsten Jahr aufgeführt. Die Kulisse hatte uns auch so beeindruckt, wie jenen Journalisten des bayerischen Rundfunks, der die Kulisse „Das Highlight der Oper“ nannte.
„Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber ist eine Oper in drei Aufzügen aus dem Jahr 1821. Eine Romantische Oper, die sich ganz um den Amtsschreiber Max dreht. Der schlägt der Liebe wegen einen waghalsigen Weg ein und trifft fatale Entscheidungen. „Der Freischütz“ ist eine der populärsten Opern im deutschsprachigen Raum und wird zum ersten Mal auf der Seebühne gespielt. Die Kulisse zeigt eine düstere, aus den Fugen geratene Wintermärchenlandschaft von großem Detailreichtum. Man könnte es mit einer „Wimmelbild“-Atmosphäre vergleichen.
Hügel, Baumskelette, windschiefe Häuser, ein 12 Meter hoher Kirchturm, das Wirtshaus, eine Mühle – alles unter einer eisigen Schneedecke. Ein Dorf nach dem Dreißigjährigen Krieg. Hergestellt und aufgebaut in einer neuen Montagehalle gleich neben dem Festspielhaus. Bestehend aus einer Holz- und Stahlkonstruktion auf die Bühnenarbeiter der Festspiele Styropor, Spachtelmasse und Farbe aufgebracht haben. Die Mauern wirken wie entsprechende Kulissenbauten aus dem Malsaal der Stuttgarter Staatsoper, den wir besucht haben und dort gezeigt bekommen haben, wie man sowas macht.
Im Dorf sind zudem rund 70 Lautsprecher versteckt und aus den Kaminen wird Rauch aufsteigen.
Für die aktuelle Kulisse wurde das Beton-Fundament der Seebühne im Bodensee erneuert. Bei unserer Führung in der Kulisse erfuhren wir alles über diese abenteuerliche Seefestspielbühne. Wir sahen die Konstruktion der Bühnenbasis, die am Grund des Bodensees ankert bis hin zur Aufbautechnik und Funktionsweise der hochtechnisierten Opernbühne. Im Requisitenraum konnten wir auch einen Blick auf die gruseligen Kostümteile der Wasserleichen werfen. Weiter konnten wir den Orchestersaal auf dem Festland besuchen , in dem synchron über Videoübertragung das Orchester dirigiert wird. Ein vortreffliches Essen in der Event-Gastronomie auf dem Festspielgelände war der gelungene Abschluss der Reise, bevor wir die Busfahrt nach Hause antraten.
Einige Impressionen aus der Aufführung, an der wir nicht teilnehmen konnten. Hier lässt sich die ganze Wucht der Bühnenpräsentation erahnen. (Fotos: Pressestelle der Bregenzer Festspiele © Anja Koehler)