Organisation: Juliane Sonntag, Fotos: Tom Becker

Tour Bodensee: Haus Würth in Rohrschach

Ein Rückblick. Die vierte Station der Kunstreise 2024 vom 26.7. bis zum 27.7. war das Haus Würth in Rohrschach, Ostschweiz – direkt am Bodensee gelegen.

Um die Philosophie des Kunstimperiums von Reinhold Würth zu beschreiben sei in Auszügen ein Interview erwähnt, das Markus Brock (Museumscheck SWR) mit ihm geführt hat. Brock begann mit der etwas hochtrabenden Frage: Wie glücklich sind Sie, Herr Würth, mit der neuen Akropolis von Künzelsau (gemeint war das von den Chipperfield Architekten neu erbaute Museum Würth 2 in Künzelsau Gaisbach). Würth hat den Fragesteller gleich mal mit dieser Antwort geerdet: Er sei kein Freund großer vokaler Aussagen, das Projekt sei einfach nur gut gelungen. Das sagte er, auf seine trockene Art und in aller Bescheidenheit. Wieso sind Kunst und die Museen für Ihn wichtig? Er hätte niemand gesehen, der mit einem „20-nach-acht-Gesicht“ eines seiner Museen verlassen hätte. Jeder der da hinausgeht, hätte ein kleines Lächeln auf dem Gesicht. Er selbst komme wöchentlich in eines der Museen, schaue sich bestimmte Kunstobjekte immer wieder an und es sei einfach gespenstisch wie das in die Emotionalität der Menschen eingehe. Es bewege nicht den Intellekt, es bewege die Gefühle, es bewege die Seele: für Ihn sei die Kunst schlichtweg der Kontrapunkt zum kaufmännischen Tun.
„Wenn ich mich im Museum bewege, mit Künstlern unterwegs bin, wenn ich sie im Atelier besuche, dann sind das Sternstunden für mich, die aus dem allgemeinen Arbeitstrott herausragen und besondere Freude machen. Nicht vergessen darf man, dass wir in allen 13-15 Museen keinen Eintritt verlangen, der Eintritt ist frei und die Öffnung ist über die Woche durchgängig. Das ist mir wichtig, weil meine Fiktion ist, das Museum soll einer der demokratischsten Orte der Welt sein. Hier im Museum sind alle gleich, ob reich oder arm, ob dick oder dünn, ob alt oder jung. Alle sind gleich, weil sie hier die gleichen Rechte haben. Sie können schauen, können diskutieren und müssen nichts bezahlen“.

Seit 1999 werden sukzessive Kunstdependancen in den Würth Landesgesellschaften von Dänemark, Frankreich, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Spanien und der Schweiz eröffnet. Die Ausstellungen, überall integriert in die jeweilige Firma, ermöglichen ein inspirierendes Neben- und Miteinander von Kunst und geschäftlichem Alltag. Das Ausstellungsprogramm basiert durchweg auf der in Deutschland angesiedelten Sammlung Würth von moderner und zeitgenössischer Kunst. Das Würth Haus Rorschach versteht sich als visionärer Ort der Begegnung, der Kultur, des Genusses und der Dienstleistungen. BesucherInnen und Gästen wird eine einzigartige Erlebniswelt in der Ostschweiz geboten. Das Zusammenspiel aus der Kunst vom Forum Würth Rorschach, der Bodensee-Lage direkt am Bodensee-Radweg und der modernen, aber dennoch zeitlosen Architektur sind Alleinstellungsmerkmale des Hauses.

Es ist auch ein Ort der Begegnungen bestehend aus dem Carmen-Würth-Saal, weiteren Meeting- und Seminarräumen und bietet als Veranstaltungslokalität am Bodensee Platz für Veranstaltungen jeglicher Art. Wir erhielten eine Führung in der Ausstellung: Wasser, Wolken, Wind. Sie bestimmen das Klima unseres Planeten Erde und gehören zu unserem Alltag in all ihren Ausprägungen. Seit Urzeiten faszinieren sie den Menschen und finden ihren Niederschlag in der Kunst. In den Werken der Sammlung Würth findet sich eine Vielzahl an Bezügen auf diese Naturphänomene, von denen nun eine Auswahl im Forum Würth Rorschach ausgestellt wird.
(Quelle: https://kunst.wuerth.com/)