Die aktuelle Ausstellung in der Galerie Stihl weckt Erinnerungen

Rückblick: Herbstfestival „Papier ist (un)geduldig“ in der Michaelskirche

Ende September bzw. Anfang Oktober konnte der Förderverein die ausstellungsfreie Zeit der Galerie Stihl für eine Schau „Papier in der Kunst“ mit Rahmenprogramm in der Michaelskirche nutzen. Kuratorin des Projekts war Juliane Sonntag. Weiter folgen Fachvorträge im November.

Rückblick auf das Programm in der Michaelskirche

  • Freitag, 20. September 2024, 19:00 Uhr Vernissage der Ausstellung Herbstfestival mit einer Papierinstallation von Angela Glajcar, Papierarbeiten von Sophie Casado und Fotografien von Peter Oppenländer in der Michaelskirche in Waiblingen. Musik: Immanuel Rößler.
  • Donnerstag, 26. September 2024, 19:00 Uhr Konzert Klassik-Klezmer-Jazz mit Stephan Lenz (Klavier) und Andreas Kerner (Klarinette).
  • Freitag, 4. Oktober 2024, 11:00 Uhr bis 24:00 Uhr Waiblingen leuchtet und Kunst in der Michaelskirche.
  • Sonntag, 6. Oktober 2024, 16:00 Uhr Finissage mit letztem Rundgang durch die Papierkunst und Ständerling in der Michaelskirche.

Mitwirkende Künstler

Angela Glajcar

Angela Glajcar ist eine deutsche Bildhauerin, die weltweit erfolgreich ist. Sie hat viele bedeutende Preise gewonnen und internationale Ausstellungen in renommierten Museen gehabt.

Fotos Papierstrukturen: Angela Glajcar

Angela Glajcar steht für monumentale Papierskulpturen, die ihre Ausstellungsorte raumfüllend bespielen und stets ganz neu zu definieren scheinen.

Ihre Werke gehen von der Schichtung einzelner Blätter aus, die sich rhythmisiert auffächern und zu einem monumentalen Objekt anwachsen. Nicht zuletzt durch Einrisse schafft die Künstlerin mittendrin ganz überraschende und neue Räume. An diesen optischen Eindrücken und an den Kantenrissen verfängt sich der Blick des Betrachters – je nach Lichteinfall und Perspektive der Betrachtung.

Angela Glajcar nennt diese Papierstaffelungen „Terforation“‘, ein eigener Begriff, der sich aus Perforation (Öffnung) und Terra (Erde) zusammensetzt.

Das Papier reflektiert die Umgebung und erzeugt dadurch eine besondere und wechselnde Stimmung und erhält im Werk von Angela Glajcar eine ganz neue, eine sinnliche Dimension. Die Installationen kommunizieren dabei stets aufs Neue mit dem Ausstellungsort, aber auch mit den Betrachtern.

Raumobjekt von Angela Glajcar in der Michaelskirche. Foto: Peter Oppenländer

Sophie Casado

Sophie Casado hat an der Ecole des Beaux-Arts in Clermont-Ferrand in Frankreich und an der Universität Koblenz studiert. Sie lebt und arbeitet in Landau.

Foto Objekte: Sophie Casado

Sophie Casado arbeitet bevorzugt mit durchsichtigem Seidenpapier. Sie lässt dabei eindrucksvolle und zauberhafte Gebilde entstehen. Ihre fragilen weißen Papierobjekte sind von poetischer Ästhetik und großer Leichtigkeit.

Die Papierkünstlerin, die auch Bildhauerin und Malerin ist, lässt in ihrer Arbeit das zweidimensionale Papier in plastischen Arbeiten aufgehen. Schicht um Schicht baut sie ihre Werke auf. Leicht und durchscheinend bleiben sie dabei.

Aktuell arbeitet Sophie Casado auch mit schwarzem Seidenpapier. Der Kontrast ist überaus spannend. Die Objekte, immer noch zart und leicht, scheinen nun eine dichtere und kompaktere Dimension zu gewinnen.

Casado nennt ihre Objekte „Kissen“. Zugrunde liegen ihnen fast geometrische Grundformen, deren Oberflächen sie aber sehr variabel gestaltet und damit die strengen Formen mit organischen Strukturen kontrastiert.

(Alle Fotos: Sophie Casado)

Peter Oppenländer

Peter Oppenländer gehört zu den besten Fotografen seiner Branche. Er wurde vom Lürzer’s Archive als einer der Top 200 Werbefotografen weltweit ausgezeichnet. Er lebt und arbeitet in Waiblingen.

Foto: Peter Oppenländer

Peter Oppenländer ist immer auf der Suche nach der ganz besonderen Aufnahme und nach einer außergewöhnlichen Perspektive. Er bricht mit Sehgewohnheiten, geht neue Wege und sucht immer wieder Momente der Irritation, die unsere Wahrnehmungsgewohnheiten herausfordern und eigentlich Alltäglich-Vertrautes in ungewohntem Licht erscheinen lassen. Prägnant sind sein sehr hohes technisches Niveau und sein sicheres Können, seine klare Bildsprache und der sehr präzise Umgang mit Licht. Er malt mit Licht. Neben seiner Arbeit als mehrfach ausgezeichneter Werbe- und Industriefotograf widmet sich Oppenländer auch freien künstlerischen Arbeiten. Er geht dabei an die Grenzen und überrascht den Betrachter.

Jetzt hat er sich dem Thema „Papier-Papier ist (un)geduldig“ angenommen. Peter Oppenländer ist Fotograf aus Leidenschaft. In Waiblingen ist er auch als Chronist der Waiblinger Papierausstellungen bekannt. Von Anfang an dokumentiert er, was in der Galerie Stihl passiert.

Hier präsentiert er sich mit seinen Arbeiten selbst als Künstler. (Alle Fotos: Peter Oppenländer)

Papierobjekte von Peter Oppenländer. Foto: Peter Oppenländer

Highlight Vernissage

Hingucker bei Tag und Nacht: Die 6 Meter lange Installation von Angela Glajcar in der Michaelskirche. Fotos Vernissage: Tom Becker

Zusammentreffen bei der Vernissage. Fotos: Tom Becker