Programm während der Schließzeit der galerie

Herbstfestival „Papier ist (un)geduldig“

Eine Papierkunstausstellung mit Rahmenprogramm und eine Fachvortragsreihe im November drehen sich um das Thema „Papier in der Kunst“. Wir, die „Freunde der Galerie Stihl Waiblingen e.V.“ freuen uns überaus, dass es gelungen ist, die international renommierte Künstlerin Angela Glajcar nach Waiblingen einzuladen. Ihre Werke wurden bereits in ganz Europa und darüber hinaus gezeigt und gefeiert. Auch begrüßen wir die Künstlerin Sophie Casado und den preisgekrönten Waiblinger Fotografen Peter Oppenländer in der Michaelskirche. Und natürlich heißen wir Sie, liebes Publikum, aufs Herzlichste willkommen!
(Titelfoto: Angela Glajcar)

Spannend ist unsere Fachvortragsreihe. Kaum ein Werkstoff ist seit seiner Erfindung vor ca. 2000 Jahren in der Kunst mehr existent als das Papier: Vom Skizzenblock bis hin zur Skulptur. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 2008 präsentiert die Galerie Stihl in Waiblingen „Arbeiten auf und aus Papier“. Guter Grund genug für den Förderverein „Freunde der Galerie Stihl Waiblingen e.V.“ in einer Reihe von interessanten Fachvorträgen das Thema Papier intensiver zu betrachten.

Programm in der Michaelskirche

  • Freitag, 20. September 2024, 19:00 Uhr Vernissage der Ausstellung Herbstfestival mit einer Papierinstallation von Angela Glajcar, Papierarbeiten von Sophie Casado und Fotografien von Peter Oppenländer in der Michaelskirche in Waiblingen. Musik: Immanuel Rößler.
  • Donnerstag, 26. September 2024, 19:00 Uhr Konzert Klassik-Klezmer-Jazz mit Stephan Lenz (Klavier) und Andreas Kerner (Klarinette). Eintritt: 5 €.
  • Freitag, 4. Oktober 2024, 11:00 Uhr bis 24:00 Uhr Waiblingen leuchtet und Kunst in der Michaelskirche.
  • Sonntag, 6. Oktober 2024, 16:00 Uhr Finissage mit letztem Rundgang durch die Papierkunst und Ständerling in der Michaelskirche.

Programm in der Kunstschule

  • Samstag, 5. Okt. 2024, 13:00 bis 17:00 Uhr, Papierworkshop, Leiterin: Juliane Sonntag Kosten 35 € bitte anmelden unter 07151-5001-1685 In diesem Workshop steht Papier in seiner mannigfaltigen Ausprägung im Mittelpunkt: es können abstrakte Papierobjekte entstehen, Figuren oder Gefäße aus Pappmaché, Schmuck aus Papier oder auch Scherenschnitte. Papier ist ein unglaublich vielseitiges Material und Objekte aus Papier haben einen großen ästhetischen Reiz. Veranstalter: Kunstschule
  • Freitag 8. November 2024, 19:00 Uhr, Eintritt 5 €, Stefan Neumann, Manager Technical Support Hahnemühle Fine Art GmbH, „Papier für die Kunst. Die Kunst der Papierfertigung“
  • Freitag 15. November 2024, 19:00 Uhr, Eintritt 5 €, Dr. Anja Gerdemann, Leiterin der Galerie Stihl Waiblingen, „Blick zurück und nach vorn. Kunst auf und aus Papier in der Galerie Stihl Waiblingen“
  • Freitag 22. November 2024, 19:00 Uhr, Eintritt 5 €, Prof. Dr. Irene Brückle, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, „Papier: alt, neu, immer spannend“ Konservierung und Restaurierung von Kunstwerken auf Papier

Mitwirkende Künstler:

Angela Glajcar

Angela Glajcar ist eine deutsche Bildhauerin, die weltweit erfolgreich ist. Sie hat viele bedeutende Preise gewonnen und internationale Ausstellungen in renommierten Museen gehabt.
Foto: Angela Glajcar

Angela Glajcar steht für monumentale Papierskulpturen, die ihre Ausstellungsorte raumfüllend bespielen und stets ganz neu zu definieren scheinen.
Ihre Werke gehen von der Schichtung einzelner Blätter aus, die sich rhythmisiert auffächern und zu einem monumentalen Objekt anwachsen. Nicht zuletzt durch Einrisse schafft die Künstlerin mittendrin ganz überraschende und neue Räume. An diesen optischen Eindrücken und an den Kantenrissen verfängt sich der Blick des Betrachters – je nach Lichteinfall und Perspektive der Betrachtung.

Angela Glajcar nennt diese Papierstaffelungen „Ter-foration“‘, ein eigener Begriff, der sich aus Perforation (Öffnung) und Terra (Erde) zusammensetzt.
Das Papier reflektiert die Umgebung und erzeugt dadurch eine besondere und wechselnde Stimmung und erhält im Werk von Angela Glajcar eine ganz neue, eine sinnliche Dimension. Die Installationen kommunizieren dabei stets aufs Neue mit dem Ausstellungsort, aber auch mit den Betrachtern. (Alle Fotos: Angela Glajcar)

Sophie Casado

Sophie Casado hat an der Ecole des Beaux-Arts in Clermont-Ferrand in Frankreich und an der Universität Koblenz studiert. Sie lebt und arbeitet in Landau.
Foto: Sophie Casado

Sophie Casado arbeitet bevorzugt mit durchsichtigem Seidenpapier. Sie lässt dabei eindrucksvolle und zauberhafte Gebilde entstehen. Ihre fragilen weißen Papierobjekte sind von poetischer Ästhetik und großer Leichtigkeit.
Die Papierkünstlerin, die auch Bildhauerin und Malerin ist, lässt in ihrer Arbeit das zweidimensionale Papier in plastischen Arbeiten aufgehen.
Schicht um Schicht baut sie ihre Werke auf.
Leicht und durchscheinend bleiben sie dabei.

Aktuell arbeitet Sophie Casado auch mit schwarzem Seidenpapier. Der Kontrast ist überaus spannend. Die Objekte, immer noch zart und leicht, scheinen nun eine dichtere und kompaktere Dimension zu gewinnen.
Casado nennt ihre Objekte „Kissen“. Zugrunde liegen ihnen fast geometrische Grundformen, deren Oberflächen sie aber sehr variabel gestaltet und damit die strengen Formen mit organischen Strukturen kontrastiert.
(Alle Fotos: Sophie Casado)

Peter Oppenländer

Peter Oppenländer gehört zu den besten Fotografen seiner Branche. Er wurde vom Lürzer’s Archive als einer der Top 200 Werbefotografen weltweit ausgezeichnet. Er lebt und arbeitet in Waiblingen.
Foto: Peter Oppenländer

Peter Oppenländer ist immer auf der Suche nach der ganz besonderen Aufnahme und nach einer außergewöhnlichen Perspektive. Er bricht mit Sehgewohnheiten, geht neue Wege und sucht immer wieder Momente der Irritation, die unsere Wahrnehmungsgewohnheiten herausfordern und eigentlich Alltäglich-Vertrautes in ungewohntem Licht erscheinen lassen. Prägnant sind sein sehr hohes technisches Niveau und sein sicheres Können, seine klare Bildsprache und der sehr präzise Umgang mit Licht. Er malt mit Licht. Neben seiner Arbeit als mehrfach ausgezeichneter Werbe- und Industriefotograf widmet sich Oppenländer auch freien künstlerischen Arbeiten. Er geht dabei an die Grenzen und überrascht den Betrachter.
Jetzt hat er sich dem Thema „Papier-Papier ist (un)geduldig“ angenommen. Peter Oppenländer ist Fotograf aus Leidenschaft. In Waiblingen ist er auch als Chronist der Waiblinger Papierausstellungen bekannt. Von Anfang an dokumentiert er, was in der Galerie Stihl passiert.
Hier präsentiert er sich mit seinen Arbeiten selbst als Künstler. (Alle Fotos: Peter Oppenländer)

Mitwirkende Referenten:

Stefan Neumann

Manager Technical Support bei der Hahnemühle Fine Art Gmbh
Foto: Sefan Neumann

Künstlerpapiere: „Papier für die Kunst. Die Kunst der Papierfertigung“
Nachhaltige Produktion von Künstlerpapieren, FineArt Druck – Status und Zukunft, Kunstreproduktion, Digital FineArt Collection. Freuen Sie sich auf ein haptisches Papiererlebnis mit der Musterkollektion von Hahnemühle. Die Hahnemühle FineArt GmbH mit Sitz im niedersächsischen Dassel ist ein papierherstellendes Unternehmen mit langer Tradition (Gründung einer Papiermühle in 1584). Geschäftsfelder sind Produktion und Vertrieb von Künstlerpapieren für traditionelle Maltechnik und den Fotodruck. (Moderation: Tom Becker)

Dr. Anja Gerdemann

Leiterin der Galerie Stihl Waiblingen
Foto: Stoppel

Kunst auf und aus Papier
„Blick zurück und nach vorn. Kunst auf und aus Papier in der Galerie Stihl Waiblingen“. Bereits vor dem Start der Galerie stand fest: Schwerpunktthema werden Papierarbeiten sein. Nach ca. 50 Ausstellungen von Dürer bis hin zu skulpturalen Arbeiten kann man sich getrost die Frage stellen: trägt das Thema auch zukünftig? (Moderation: Juliane Sonntag)

Prof. Dr. Irene Brückle

Staatliche Akademie der bildenden Künste Stuttgart
Foto: Prof. Dr. Irene Brückle

„Papier: alt, neu und immer spannend“
Papier hat viele unterschiedliche Qualitäten, die man historisch künstlerisch zu unterscheiden weiß. Die Materialität von Papier wird mit einer Reihe von Mustern demonstriert. Weiter wird auf die Praxis in der Konservierung und Restaurierung von Kunstwerken auf Papier eingegangen. (Moderation: Dr. Hansjörg Thomae)